In den BNN vom 12. Sept. 2002 als Leserbrief veröffentlicht unter dem Titel

Man muss die Kriegsstraße doch nur wollen

Die Volksverdummung treibt weiter ihre Blüten! Es gäbe nie eine Bezuschussung des Umbaues der Kriegsstraße ohne einen "flanierfördernden" Tunnel in der Kaiserstraße, tönt Herr Burger. Und die FDP, der man eigentlich einen besseren Durchblick zutraut, verhakt sich ebenfalls an dieser stur verbreiteten Mär, obwohl es durchsichtig ist, dass die Ablehnung eines Zuschusses 1997 provoziert war.

Bis auf den heutigen Tag denkt doch Herr Ludwig nicht im entferntesten an eine Entschlauchung der Kaiserstraße, die fast einmütig gefordert wird, sondern reserviert nur eine Nebenlinie der Straßenbahn für die Kriegsstraße. Dass das nicht bezuschusst wird, liegt auf der Hand.

Dabei ließen sich die S-Bahn-Linien 1/11, 2 und 5 am Mühlburger Tor, spätestens am Europaplatz zum Karlstor ableiten und weiter über die Kriegsstraße zum Ettlinger Tor führen. Die S 1/11 könnte dann wie bisher weiter zum Hauptbahnhof fahren. Für die S2 und S5 bieten sich neben der Karl-Friedrich-Straße zum Marktplatz die Weiterfahrt auf der Kriegsstraße zum Mendelssohnplatz und von dort über die Fritz-Erler-Straße zum Kronenplatz und/oder über die Kapellenstraße zum Durlacher Tor an.

Drei Hauptlinien über die zentrale Kriegsstraße bedeuten eine spürbare Entlastung für die Kaiserstraße. Und das sollte nicht zuschussfähig sein? Herr Ludwig sollte vielmehr endlich seine Blockadehaltung aufgeben und sich den Gegebenheiten der heutigen Zeit annehmen, statt mit einer 30-jährigen Verspätung einem zweifelhaften Tunnel in der Kaiserstraße u. a. mit verschlechterter Erreichbarkeit und damit einem Fahrgastverlust nachzujagen.

Hartmut Kohlhoff
Bärenweg 25