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Lesenswertes aus dem City2015-Forum der KE/LEG


"Ergebnisoffen" beendet
Autor: Heiko Jacobs
Datum/Uhrzeit: 17.05./ 00:19

Hallo

Wirklich überraschen tut es nach "Karla 1" wohl niemand mehr, aber der Form halber sei es erwähnt...:

Wie aus Kreisen, die heute gut unterrichtet wurden, zu hören war, hat sich die Stadt ab sofort auf die totale Tunnellösung festgelegt. Der "ergebnissoffene" Bürgerbeteiligungsprozess ist damit praktisch vorzeitig beendet worden. Für den Rest des Verfahrens interessiert sich die Chefetage der Stadt nicht mehr. Und "Karla" wurde offenbar ohne Wissen der KE geboren...


Kriegsstraßenfinanzierung
Autor:
Heiko Jacobs
Datum/Uhrzeit: 24.05./ 12:14

Mein Beitrag im ka-news-Forum von eben dürfte auch hier interessant sein:

> wenn man die StraBas durch die Kaiserstraße und die StadtBas durch die Kriegsstraße führt.

Die Kosten wären geringer, allerdings wären (unverständlicherweise) Zuschüsse für diese Variante wohl nicht gesichert.

Dazu einige Erläuterungen:

Es gab vor einigen Jahren eine standardisierte Bewertung zur Kriegsstraße ALS REINES STRASSENBAHNPROJEKT zur UMLEITUNG einiger Linien, d.h. ALLE Umbaukosten der Kriegsstraße, und das sind etliche, weil der MIV für die Bahn tiefergelegt werden muss, wurden der BAHN angelastet, Autoverkehr und Anwohner hätten die Verbesserungen quasi von der Bahn geschenkt bekommen. Andererseits gab es damals z.B. noch kein ECE und kein Mendelssohnplatzzentrum etc. an der Kriegsstraße, weswegen die UMLEITUNG für mehr Kunden ein Nachteil war und für weniger ein Vorteil. Daher ging diese Standardisierte Bewertung gründlich schief. Gerüchten zufolge soll man aus politischen Gründen bei der Liniennetzgestaltung für diese Bewertung ein wenig nachgeholfen haben, denn damals WOLLTE man die Kriegsstraße NICHT.

Diese Situation ist mittlerweile anders. Es bestehen erhebliche Zweifel, ob die nicht untertunnelten Knoten insbesondere am Mendelssohnplatz den Mehrverkehr, der durch ECE entstehen wird, packen werden.. Außerdem sind wohl etliche Emissionswerte über den zulässigen Grenzwerten, Man muss also was tun. Als Projekt für den AUTOVERKEHR sieht die Bewertung aber nun ganz anders aus. Für den AUTOVERKEHR und die ANWOHNER bringt ein Umbau in der vom Gutachter empfohlenen Art auf jeden Fall Vorteile und diese SIND BEZUSCHUSSBAR nach GVFG, dem selben Gesetz wie für die Bahnzuschüsse, bloß in einem anderen Paragraphen und mit einer etwas niedrigeren Zuschusshöhe. Damit wäre die BASIS für den ganzen Umbau finanziert. Auf den Deckel noch paar Schienen zu legen, bezahlt man dann fast aus der Portokasse (in Relation zum Tunnel gesehen), zumal sich mit ECE & Co. auch da die Bewertung ändert. Außerdem sieht man die Kriegsstraße nun als ERGÄNZUNG des Schienennetzes statt als Umleitung, was sich ebenfalls positiv auf eine Bezuschussung auswirkt. Dass man, wenn die Gleise mal liegen, außer Ergänzungsverkehr auch noch Umleitungsverkehr fahren kann, ist dann eine andere Sache... :-)

Jedenfalls seitdem die Stadt aus autobezogenen Gründen eine andere Kriegsstraße WILL, geht es jetzt plötzlich alles... Auch das Expertenforum hat daran keinen Zweifel gelassen.

Der Link zum Originalthread bei ka-news hat leider nicht mehr reingepasst und sei hiermit nachgereicht.


Re: Neugierige Frage
Autor: Heiko Jacobs
Datum/Uhrzeit: 26.05./ 21:41

Hallo Naseweis

Hat hier schon mal jemand behauptet, der Totaltunnel diene der Verbesserung des Nahverkehrs? Könnte mich nicht daran erinnern, dass das schon mal jemand ernsthaft und nachvollziehbar hier dargelegt hat... :-) Die Mischlösung vielleicht... Die könnte vielleicht dem Nahverkehr dienen... Der Totaltunnel dient allem anderen, den Fußgängern zB, sofern sie vorher mit dem Auto in die City kamen, oder dem Verband der Cafehausbesitzer oder dem Club der Bocciaspielerinnen, wo Karla offenbar Mitglied ist. Stadtgestaltung könnte man mit etwas Bauchschmerzen noch als Argument diskutieren.

Fenrichs Argument hat einen wahren Kern: Die 85% kommen aus einem Topf, der nur für Nahverkehr vorgesehen ist. Um daraus Gelder zu bekommen, muss ein Projekt einen Nutzen haben, der nach der sogenannten "standardisierten Bewertung" berechnet wird und größer als 1 sein muss. Die Gelder sind nicht unendlich, aber derzeit durchaus noch gut bestückt, so dass eigentlich jedes Projekt > 1 gute Chancen hat. Da es sich beim Tunnel um ein Großprojekt handelt, ist der Bund für die Vergabe zuständig, und daher kann es sein, dass, sollte es doch mal knapp werden im Fördertopf, dann eine andere Stadt von Hamburg bis München zum Zuge kommt. Sowas kann passieren, wenn auf einen Schlag viele Großprojekte kommen. Stuttgart mit seinem auch aus GVFG bezuschusstem Tiefbahnhof wäre ein solches überdimensioniertes Projekt, dass den Topf eine Weile strapazieren könnte. Und damit wären wir fast schon beim Thema, dass da unterschwellig mitschwingt und was schon 1996 als Keule gebraucht wurde: Wenn wir nix kriegen, kriegen's die bösen Stuttgarter. Und wie jeder weiß, haben die ja schon ihren neuen Bahnhof... ähm... nicht? Hmmm...

Nett ist die mitschwingende Subventionsmentalität. Auch wenn's zweckgebundene Mittel sind: Es sind unser aller Steuergelder.

Bissele schummeln tut er bei den restlichen 15%: Formell zahlen dass die VBK. Die sind chronisch in den roten Zahlen. Ausgeglichen wird das im KVVH, dem Verbund von VBK, Stadtwerke und Rheinhafen. Und die KVVH ist 100% im städtischen Eigentum. Verluste werden aus der Stadtkasse ausgeglichen, Gewinne gehen dorthin. Von der Frage Tunnel oder was billigeres wäre also auch die Stadtkasse und damit auch Kindergärten & Co. durchaus indirekt betroffen. Oder ersatzweise alle Bürger über den Strompreis, aber das ist in Zeiten des Wettbewerbs nicht mehr so einfach. Vom Himmel fallen tut das Geld jedenfalls nicht...


10% Fahrpreiserhöhung durch U-Strab
Autor: Holger Hammerstein
Datum/Uhrzeit: 30.05./ 22:10

Wenn man die bisher bekannten Zahlen als Berechnungsgrundlage für zusätzliche Kosten der Straßenbahn heranzieht, so erscheint eine Steigerung von ca. 10% durch eine U-Strab-Lösung als realistisch. Ein Kostendegression gibt es nur bei höheren Fahrgastzahlen ohne zusätzliche Investitionen. Mit der U-Strab wird jedoch allein für Stadt Karlsruhe eine Summe von mindesten 105.000.000 Euro (=15% von 700.000.000 Euro) fällig. Bei Zins+Tilgung von 6% + 1 % sind das 7.350.000 Euro im Jahr. Je unterirdischen Haltepunkt werden ca. 150.000 Euro als zusätzliche Betriebskosten genannt. Bei 10 unterirdischen Haltepunkten kommen also 1,5 Mio. Euro im Jahr dazu. Das macht zusammen 8,85 Mio. Euro an zus. Ausgaben. Bei heute 93.000.000 Fahrten im Jahr entfallen pro Fahrt 0,10 Euro. Die intensive Nutzung eines Jobtickets (306,00 Euro inkl. 10% Rabatt) kostet bei 500 Fahrten pro Jahr 0,61 Euro pro Fahrt. Eine Fahrpreiserhöhung von 0,10 Euro würde hier 16% entsprechen. Eine 4-er Karte zu 5,50 Euro kostet pro Fahrt 1,38 Euro. Eine Fahrpreiserhöhung von 0,10 Euro würde hier 7,2% entsprechen. Die Annahme einer mittlere Preissteigerung von 10 % scheint durchaus realistisch zu sein.


Re: 10% Fahrpreiserhöhung durch U-Strab
Autor: Heiko Jacobs
Datum/Uhrzeit: 31.05./ 01:48

Hallo Holger

Laut KVV brachten im KVV 143,6 Mill. Fahrgäste 142 Mill. DM Fahrgelder ein. Das wären dann gut 6% Steigerung der Preise, um die Mehrkosten auszugleichen, wenn die Rechnung so stimmt. Finanzexperte bin ich leider nicht... Oder ein gutes Prozent alleine für die Betriebskosten der Haltestellen.

Wenn die Sprache auf die Kosten kommt, wird immer abgewiegelt, so wie zB gerade in Karla 3: Investitionen umgerechnet auf 10 Jahre und dann mit den sonstigen Investitionen verglichen, die viel höher liegen. Hmmm... Trotzdem... 9 Mill. bleiben ein Mehr an Kosten. Oder man investiert 10 Jahre weniger in Fahrzeuge und andere Strecken etc. Entweder das fehelt irgendwo oder es muss irgendwo herkommen. Im übrigen würde mich die Aufschlüsselung der 50-100 Mill. pro Jahr an eh getätigten Investitionen mal interessieren... Meistens investiert zZt ja die AVG in Streckenneubau und die lässt sich das meines Wissens nach von den Gemeinden an der Strecke ganz oder teilweise mitfinanzieren wie auch bei den Fahrzeugen. Und den Tunnel darf die VBK dagegen alleine finanzieren, damit die Stadt nich in Verdacht gerät, dass da die berühmten Kindergärten unter dem Tunnel leiden könnten... Dass das dann den Verlust erhöht, den über KVVH dann wohl die Stadt zu tragen hat, wird dezent übersehen...

1996 wurden die Kosten auch noch mit einem anderen Argument abgebügelt: Durch das Schnellere fahren hätte man damals auf einigen Linien Umläufe und somit Personal gespart und somit wäre der Tunnel wirtschaftlicher als oben. Das Argument habe ich bisher noch nicht gehört. Bin gespannt, ob die das doch noch ausgraben oder ob sie es diesmal dezent weglassen. Denn es stimmt schlichtweg nicht mehr. Die aus Kapazitätsgründen für den totalen Tunnel notwendige andere Signaltechnik mit kürzeren Blöcken begrenzt die Geschwindigkeit nämlich auf 40 km/h (oben 25 km/h) und der rechnerische Zeitgewinn von 2 min wird bei voller Belegung des Tunnels laut Simulation durch 2 min Verspätungen wieder aufgefressen. Null Zeitgewinn = Null Kostenreduzierung = Mehrkosten des Tunnelbetriebs, hauptsächlich Haltestellen, bleiben voll an den VBK hängen...

Autor: Heiko Jacobs
Datum/Uhrzeit: 31.05./ 01:57

Hallo nochmal

Wenn man Äpfel durch Birnen, äh, Euro durch DM teilt, dann sollte man natürlich vorher die Äpfel zu Birnen, äh, Euro zu DM umrechnen oder umgekehrt.

Gut 12 % natürlich... (bzw. 2,5 %)

Mit "wenn die Rechnung stimmt" meinte ich eigentlich die Verzinserei und nicht meine eigene Rechnung... *rotwerd* :-


Interview OB Fenrich v. 1/2 Juni in BNN
Autor: Zeitungsleser
Datum/Uhrzeit: 02.06./ 22:26

In seinem Interview mit J. Gottmann erklärte OB Fenrich: "Ich war verpflichtet, falsche Behauptungen zurecht zu rücken". Dann nennt er 2 Beispiele von "angeblichen Halbwahrheiten" der Tunnelgegner. Seine Darstellung ist aber eine ganze Unwahrheit.

1. Nach OB Fenrichs Worten "verschleiern die Tunnelgegner ganz bewusst, dass rein oberirdische Umfahrungsmöglichkeiten ... für die Entlastung der Kaiserstrasse nichts bringen". Letzteres stimmt schlicht nicht. Wie von Sachverständigen erarbeitet wurde, kann z.B. die Kriegsstrasse eine gewisse Entlastung bringen. Zu diesem Ergebnis kam zuletzt auch das Expertenforum City2015.

2. Auch die Behauptung des OB's, dass in den Arbeitsgruppen sich "sehr viele Menschen einen Tunnel als Misch- oder Volllösung vorstellen können" stimmt nicht. Es geht dem OB ja nicht darum, was sich Menschen vorstellen können, sondern er will den Eindruck erwecken, als hätten sich sehr viele Teilnehmer für eine Tunnelllösung ausgesprochen. Das ist ganz und gar unzutreffend. In den Zeitungen z.B. in den BNN, wurde korrekt berichtet, dass sowohl die Mehrheit der Arbeitsgruppen- wie auch der Facharbeiskreismitglieder sich für rein oberirdische Lösungen ausgesprochen haben.

Als Bürger dieser Stadt halte ich es für sehr bedenklich, wie die Stadtverwaltung versucht, den in dem Beteiligungsverfahren bisher zutage getretenen Bürgerwillen falsch zu interpretieren. In der Eröffnungssitzung zu City2015 wurde vom OB die Bedeutung der Meinungsäusserungen der Bürger in dem Beteiligungsverfahren stark hervorgehoben. Nachdem diese mündigen Bürger so mündig und "aufsässig" waren, dass sie es wagten, sich mehrheitlich für rein oberirdische Lösungen auszusprechen, wurden sowohl vom OB wie von EB König diese Zwischenergebnisse heruntergespielt und jetzt sogar verdreht. Wer arbeitet also mit Halbwahrheiten?

Auch Herr Burger, Vorsitzender der Initiative "Ja zur U-Strab" spricht in seiner Pressemitteilung zeitgleich mit dem Interview des OB von den "Halbwahrheiten der Tunnelgegner". Dies ist sicher kein Zufall, denn Herrn Burgers Firma beliefert vor allem die Stadt und andere öffentlichen Einrichtungen. Wie heisst ist es doch so schön: "Wes Brot ich eß, des Lied ich sing". Dafür wird auch von seiner Initiative im Amtsblatt berichtet. Dieser Umgang mit den Bürgern trägt sicher dazu bei, dass die Politikverdrossenheit wächst. Vielleicht spürt es die Karlsruher CDU wie bei der Landtagswahl auch bei der Bundestagswahl.


Re: www.ja-zur-ustrab.de
Autor: Klaus Stay
Datum/Uhrzeit: 04.06./ 11:19

Sehr geehrter Herr Burger,

bitte hüten Sie sich davor, als Demagoge aufzutreten. Es hilft nicht, zum Thema U-Strab (oder wars nicht etwa CITY 2015???) den eigenen Bauch zu befragen und entsprechend zu agieren.

Ist Ihnen eigentlich noch nicht aufgefallen, daß die sog. "Bürgerbeteiligung", bei der weiß Gott(mann) nicht nur blutige Laien mitgewirkt haben, sondern durchaus auch FACHLEUTE, denen die Zukunft Karlsruhes am Herzen liegt, offensichtlich kaum eine Rolle mehr spielt im gegenwärtigen harten Zuschlagargumentenaustausch um einzig und allein die U-STRAB ?
Wissen SIE eigentlich, wie diese U-Strab aussehen soll? Wie TIEF sie liegt ? Ob sie dann noch ANGENOMMEN wird? Wie teuer sie WIRKLICH wird ?
Ob das auch WIRKLICH von Bund und Land mit GVFG-Mitteln subventioniert wird? Oder nicht vielleicht die absolut notwendige STANDARDISIERTE BEWERTUNG das gleiche vernichtende Ergebnis zeitigen wird wir 1997 bei der Kriegsstraßentrasse, einfach deswegen, weil WIR, DIE KARLSRUHER bereits das OPTIMUM an ÖPNV-Versorgung in der Kaiserstraße haben ????

Machen wir doch endlich einmal Schluß mit dem ewigen WEIT AUS DEM FENSTER LEHNEN, ohne genau zu wissen, was in der Konsequenz wirklich auf uns käme mit einer U-STRAB.

Sind Sie Im Besitz der Planunterlagen für die U-Strab, wie sie im Herbst abgesegnet werden soll? Wenn ja, bitte teilen Sie mir mit, wie ich als Karlsruher und Verkehrsplaner ebenfall drankomme. Denn über KARLA gehts offensichtlich nicht.

Mit freundlichejm Gruß
Dipl.-Ing Klaus Stay


Will ja-zur-ustrab die Mischlösung ?
Autor: Leipziger Allerlei
Datum/Uhrzeit: 06.06./ 19:33

„Ja-zur-Ustrab“ verweist als Vorbild auf den City-Tunnel in Leipzig.

In diesem soll aber nur die S-Bahn fahren. Die Straßenbahn soll weiterhin oberirdisch fahren.

Da diese Initiative für sich in Anspruch nimmt, korrekt, umfassend und ohne Halbwahrheiten informieren zu wollen, kann das doch nur heißen, dass man bei Ja-zur-Ustrab auch für Karlsruhe die Misch-Lösung propagiert. Die S-Bahn im Tunnel, die Straßenbahn weiter oberirdisch.

Warum hat man auf deren Internet-Seite nicht den Mut, das ganz deutlich zu sagen??

Oder macht man bei „Ja-zur-Ustrab“ mit Latrinen-Parolen Stimmung ?


Re: Mannheim
Autor: Willibald
Datum/Uhrzeit: 07.06./ 07:26

Mannheim hat in seiner Fußgängerzone auch Gleise und einen dichten oberirdischen Verkehr, sogar mit Regionalbahnen (OEG,RHB). Trotzdem finde ich als gebürtiger Mannheimer das Karlsruher Stadtbahnsystem viel besser.


Re: U-Strab
Autor: Michael Hubschneider
Datum/Uhrzeit: 07.06./ 08:27

Sie möchten eine U-strab wegen der schnelleren Abwicklung? Da unterliegen Sie leider einem Missverstädnnis, aber das wird gerne so geschildert. Durch eine U-Strab kommen die Strassenbahnen zwar schneller voran, allerdings können sie nicht mehr wie oben auf Sicht fahren. Das heißt warten, bis der Weg frei ist, entweder oben oder unten. Eigentlich wird's dadurch eher langsamer, da am Europaplatz ein Problem entsteht, nur durch zusätzliche bauliche Planungen hat man es geschafft, leicht schneller zu werden. Merklich wird das für sie kaum sein. Die Fenrich-U-Strab (alles unen) hat den zusätzlichen Nachteil, dass man sich für Jahrzehnte die Netzerweiterung verbaut, da die Kapazität unten damit schon am Anschlag ist. Also eher eine ich-will-eigentlich-die-Strassenbahn-weg-haben-Lösung mit gleichzeitiger Ich-will-Stuttgart-Millionen-an-lokale-Unternehmer-verteilen-wobei-mir-die-Folgekosten-egal-sind-Lösung

Michael


Re: U-Strab
Autor: Mannem vorne
Datum/Uhrzeit: 07.06./ 08:39

Hallo Wolfgang,

schön ,daß du in Mannheim gefahrlos über die Gleise kommst, und das, obwohl die in MA gar keinen U-Strab-Tunnel haben! Die fahren einfach oberirdisch über die Planken ! Und der MVV lacht sich halb tot über die Karlsruher U-Strab-Ambitionen, wie ich aus sehr sicherer Quelle weiß.
Also wie meinst du das eigentlich mit dem Gleisüberqueren?
Und wieso glaubst du, daß der U-Strab-Totaltunnel einen nennenswerten Zeitvorteil für Bahnen aus dem Umland bringen wird ? Die Anzahl der Haltestellen verringert sich für diese Linien ja praktisch so gut wie nicht! Und im Tunnel kann infolge der zu erwartenden hohen Zugdichte bis nahezu zur Kapazitätsgrenze kaum nennenswert schneller gefahren werden.
Tja, was nun, Umländer?


Re: City-Tunnel Leipzig spricht eher für Mischlösung
Autor: 1/500
Datum/Uhrzeit: 09.06./ 17:40

Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommt, den Citytunnel für eine Vollbahn in Leipzig (S-Bahn der Deutschen Bahn AG) mit der Karlsruher Situation (Straßenbahntunnel)zu vergleichen. "Experten" können das nicht gewesen sein.

Wenn man es trotzdem macht, sollte man auch dazu sagen, dass in Leipzig die Straßenbahnen selbstverständlich oben bleiben. In gewisser Weise (wenn auch sehr weit hergeholt) wird in Leipzig eine Mischlösung gebaut.


Re: Frage an Heiko Jacobs
Autor: Heiko Jacobs
Datum/Uhrzeit: 09.06./ 20:34

Hallo Nachfrager

Da muss was durcheinander gegangen sein. Ich trete vorrangig für eine oberirdische Lösung ein. Dort sind bei einem entsprechenden Liniennetzkonzept durchaus noch Reserven drin, um a) die Kaiserstraße zu entlasten und b) noch Fahrgastzahlen zu steigern. Die Kaiserstraße ist in der Tat an ihrer Grenze, aber wegen Vorgenanntem ist deswegen ein Tunnel noch lange nicht nötig.

Gleichwohl möchte ich langfristig einen Tunnel nicht vollständig ausschließen, weil man heute noch nicht absehen kann, was man in paar Jahrzehnten an Kapazitäten im Schienenverkehr braucht. Sollte dieser Fall tatsächlich eintreten, wäre der totale Tunnel nach jetziger Planung aber schon längst aus allen Nähten geplatzt, insofern ist er indiskutabel für mich. Den Mix-Tunnel kann man wieder diskutieren, wenn die Fahrgäste für die Kaiserstr. alleine um mehr als 50% gestiegen sind. Zuwächse mit Ziel abseits der Kaiserstr. kann man anders organisieren.

Und nun zu den Baustellen: Da unterscheiden sich Misch- und Totallösung durchaus relevant, wie ich es hier auch genauer ausgeführt habe:

Zum einen entfallen bei einer Mischlösung die Baustellen für zwie Abzweige. Auch wenn man diese jetzt vermutlich ("vermutlich", weil ich dazu noch immer keine offiziellen Angaben gehört habe, sondern nur indirekte Angaben aus gut unterrichten Kreisen) doch wieder wie 1996 mit Betoninjektionen "bauen" will: Eine Baustelle braucht man trotzdem für diese Injektionen, auch wenn's keine offene Grube wird. Vielleicht dauert's auch nicht so lange, dazu kenne ich aber derzeit leider keine Angaben, auch nicht nur gerüchteweise.

Zum anderen ändert sich durch diese zwei zusätzlichen Abzweige auch die Lage der Haltestellen. Die am Kronenplatz war bspw. 1996 hauptsächlich unter der Kreuzung geplant, nur zum kleineren Teil in der Fußgängerzone. Dort wandert sie jetzt aber wegen dem Abzweig komplett hin.

Soweit schon die Unterschiede zwischen reinrassiger und nur darauf ausgelegter Mischlösung ohne Erweiterungsoption und der damit vom Liniennetz her praktisch identischen Baustufe 1 der Totallösung. Die Haltestellen in der Karlstr. und Fritz-Erler-Str. und ggfs. Karl-Wilhelm-Str. und deren Rampen für die 2. Baustufe kommen natürlich noch exklusiv für die Totallösung hinzu, wenn auch weitgehend abseits der Fußgängerzone, aber nicht irrelevant für die Gesamtstadt.


Autor: Heiko Jacobs
Datum/Uhrzeit: 09.06./ 21:04

Nachreichen könnte man noch, dass eine Mischlösung als "Kompromiss" zwischen beiden reinen Lehren eher ein fauler Kompromiss ist, nicht nur wegen der Option auf eine Totaltunnellösung, die uns alleine schon ein überflüssiges Mehr an Baustellen einbringt. Auch wegen den bei einer Trassierung des Tunnels genau unter der Kaiserstraße vergebenen Chancen a) auf einen baustellenarmen Bau bezogen auf die Haupteinkaufsstraße und b) auf zusätzliche Erschließungen, insbes. nördlch der Kaiserstraße (Uni, FH) und c) auf stadtverträgliche Rampenstandorte, auch alles hier nachzulesen.

Dieselben Bedenken gelten übrigens genauso für eine Totallösung. Wenn man schon Großstädte als beispiel strapazieren muss, dann bitte gleich richtig, denn keine davon verengt ihr ganzes Netz auf nur zwei Gleise mit tiefer gelegtem Gleisdreieck an einem Punkt... Eine solche Lösung müsste man eines Tages sowieso auf mehr Gleise im Citybereich hochrüsten, also warum dann nicht gleich von Anfang an darauf ausrichten, statt sich auf Teufel komm raus auf einen Engpass als Zwischenstufe festzulegen.

Aber für beide Tunnellösungen muss man erstmal die jetzigen Denkstrukturen aufbrechen. Die jetzige Totallösung ist ja im übrigen keine eigenständig entwickelte Lösung, sondern nur eine Aufbohrung des nur als Mischlösung konzipierten 1996er Konzepts. Das bringt halt unübersehbare Haken mit sich. Und das kategorische Ablehnen von Lösungen, die auch nur den Anschein erwecken, eine Tunnelalternative sein zu können, hat auch seine Haken. Denn die 2. Rampe am Hbf. kombiniert sich mit einigen moderateren Mischlösungs-Tunnel-Alternativen durchaus sehr gut... Und ein Tunnel kann auch mit der Kriegsstraße gut harmonieren, wenn man sie nicht als separate und feindliche Projekte betrachtet.

Und abschließend finde ich dei Reihenfolge nicht ganz unwichtig. Man sollte erst die rein oberirdischen Möglichkeiten aus vielen Gründen zuerst ausreizen. Zwei Gründe sein genannt: Vielleicht reicht das, was man so erreicht, doch viel länger als erwartet und hat eine Menge Geld gespart. Reicht es doch nicht, dann hat man es wenigstens ehrlich probiert und die Akzeptanz eines Tunnels wäre ungleich höher als sie es heute ist.


Rampen für die Stadtentwicklung
Autor: Ästhet
Datum/Uhrzeit: 09.06./ 23:02

Was in der Berichterstattung der Stadt verschwiegen wird sind diese potthäßlichen Rampen á la Durlacher Allee, die sind einfach untragbar im Stadtbild. Diese Berichterstattung erinnert sehr an die chirurgisch reinen Bilder der Amerikaner im Golfkrieg...... Die bittere Realität sieht wie immer anders aus.


Beispiele?
Autor: Fahrgast
Datum/Uhrzeit: 10.06./ 08:42

Ich komme gerade von München und habe dort den öffentlichen Nahverkehr ausgiebig genutzt. Aber siehe da, auch in München muss man umsteigen. Wenn alle Linien über den Marienplatz geführt würden, wie in Karlsruhe den Marktplatz wäre das Chaos perfekt. Auch auf die gut alte Straßenbahn will man in München aus guten Gründen, dort oberirdisch, nicht verzichten. Und Rampen im Stadtbild Fehlanzeige. Rampen der geplanten Karlsruher Art in ihrem schönen Stadtbild und die Münchner würden ihre krachledernen Lederhosen den Planern um die Ohren hauen.

Deshalb ist es wichtig diese kurzsichtigen Konzeptionen zu überdenken. Die Lösung sollte auf die Einwohner- und Besucherzahl der Stadt Karlsruhe zugeschnitten sein und sich nicht an der Größe von Millionenstädten orientieren. Ein zu großer und dazu noch schlecht geschnittener Anzug sieht einfach lächerlich aus und wird nicht getragen.

Schuster bleib bei Deinen Leisten…


Re: Karlotta an Karla
Autor: Karin Siepmann
Datum/Uhrzeit: 10.06./ 21:10

Karlotta hat recht: Diese Karla ist in der Tat doch ein recht dümmliches Geschöpf!

Zumindest ist sie Leuten, die Internet-Zugang haben, kaum zuzumuten! So was sollte vielleicht in "Bravo" oder in einem anderen Pubertierenden-Organ erscheinen!